Nachhaltigkeit hat sich zu einem zentralen Thema in der heutigen Geschäftswelt entwickelt. Immer mehr Unternehmen erkennen die Dringlichkeit, nachhaltige Praktiken zu implementieren, nicht nur aufgrund ethischer Verpflichtungen, sondern auch aufgrund gesetzlicher Vorgaben und der wirtschaftlichen Vorteile und des steigenden Drucks von Investoren und Kreditgebern. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit den nun zwingend notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen befassen und die Auswirkungen dieser Veränderungen auf verschiedene Aspekte eines Unternehmens analysieren.
Bei der Implementierung nachhaltiger Praktiken stehen Unternehmen häufig vor der Herausforderung, komplexe Prozessketten bewältigen zu müssen. Oftmals ist es schwierig, die Auswirkungen sämtlicher Veränderungen verschiedener Leistungskennzahlen (KPIs) und anderer betriebswirtschaftlichen Bereiche zu verstehen. Dazu gehören beispielsweise das Zahlenwerk, Beschaffungszeiten, Ressourcenplanung und Finanzbedarf sowie vieles mehr.
Ein einfaches Beispiel verdeutlicht diese Herausforderung: Angenommen, ein Unternehmen bezieht derzeit Stahl aus Indien aufgrund der niedrigen Kosten und ausreichender Qualität. Aufgrund der veränderten Bedingungen und des jetzt zu berücksichtigenden ökologischen Parameter, entscheidet sich das Unternehmen, den Stahl zukünftig aus Europa zu beziehen. Obwohl der europäische Stahl in der ersten Betrachtung teurer ist, ist er schneller verfügbar und die nun einzupreisenden Transportkosten verbessern die ökologische Bilanz extrem.
Um die Auswirkungen dieser Veränderungen zu verstehen, entsprechende Unternehmenssteuerungen durchführen zu können, sollten Unternehmen anhand von Daten aus ihrem Enterprise Resource Planning (ERP) System, dem HR-Umfeld, sowie aus sämtlichen zur Verfügung stehenden Datenquellen, Simulationen durchführen. Diese Simulationen liefern Einblicke über sämtlichen resultierenden Verschiebungen über die Abläufe im Unternehmen. Hier kommt den ERP Systemen in Kombination mit einem AEP System (https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/advanced-enterprise-planning-aep-54199) eine besondere Bedeutung zu.
Indem das Unternehmen die relevanten Daten für die Simulation automatisiert verwendet, kann es die Auswirkungen auf seine Geschäftskennzahlen quantifizieren. Zum Beispiel könnten die neuen Beschaffungszeiten zu einem schnelleren Produktionsprozess führen, was wiederum die Betriebskosten senkt. Die Simulation kann sämtliche diese Faktoren berücksichtigen und die finanziellen Auswirkungen auf das Unternehmen analysieren und dann einen gesetzeskonformen Nachhaltigkeitsreport, sowie den für Banken nun erforderlichen Report erzeugen.
Die Nutzung von Simulationen bietet Unternehmen mehrere Vorteile. Erstens ermöglicht es ihnen, die Folgen nachhaltiger Veränderungen im Voraus zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die Simulation können Unternehmen potenzielle Risiken und Chancen identifizieren, bevor sie tatsächliche Veränderungen vornehmen.
Zweitens ermöglicht die simulationsbasierte Herangehensweise eine umfassende Bewertung der ökologischen und finanziellen Auswirkungen. Indem Unternehmen die gesamte Prozesskette abbilden und verschiedene Szenarien simulieren, können sie die Auswirkungen auf die Umweltbilanz analysieren. Zum Beispiel können sie den CO2-Fußabdruck ihrer Lieferkette, Ihres Produktes oder des gesamten Unternehmens berechnen und alternative Wege identifizieren, um Emissionen nach dem „trible bottom line Ansatz“ zu reduzieren.
Darüber hinaus ermöglicht die simulationsbasierte Herangehensweise Unternehmen eine genaue Bewertung der finanziellen Auswirkungen nachhaltiger Veränderungen. Sie können verschiedene Szenarien simulieren, um die Veränderungen in den Kosten für Materialbeschaffung, Transport und Produktionsprozesse zu analysieren. Dies hilft Unternehmen, fundierte Entscheidungen über Investitionen und Ressourcenallokation zu treffen, um sowohl ökologische als auch finanzielle Ziele zu erreichen.
Ein weiterer Vorteil der Simulation besteht darin, dass Unternehmen potenzielle Engpässe und Herausforderungen in ihrer Lieferkette identifizieren können. Durch die Simulation können sie die Auswirkungen von Veränderungen auf Beschaffungszeiten, Produktionskapazitäten und Lieferfähigkeit und vieles mehr abschätzen. Dies ermöglicht es ihnen, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um mögliche Unterbrechungen zu vermeiden und einen reibungslosen Ablauf ihrer Geschäftsprozesse sicherzustellen.
Die simulationsbasierte Herangehensweise unterstützt auch die Kommunikation und Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen. Unternehmen können die Ergebnisse der Simulation nutzen, um Stakeholdern, Investoren und Kreditgebern die Auswirkungen ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu veranschaulichen. Dies erhöht die Transparenz und Glaubwürdigkeit des Unternehmens in Bezug auf seine Nachhaltigkeitsziele und verbessert die Chancen, Investitionen und Kredite zu erhalten.
Die Nutzung von Simulationen bietet Unternehmen einen wertvollen Ansatz, um nachhaltige Veränderungen zu planen und zu implementieren. Sie ermöglicht es ihnen, die Auswirkungen auf verschiedene Bereiche wie Lieferkette, Umweltbilanz und Finanzen zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die simulationsbasierte Herangehensweise können Unternehmen potenzielle Risiken und Chancen identifizieren, Engpässe in der Lieferkette erkennen und die Kommunikation mit Stakeholdern verbessern. Letztendlich unterstützt die Simulation Unternehmen dabei, nachhaltiges Wachstum zu fördern und gleichzeitig ökologische und finanzielle Ziele zu erreichen.